WordPress Gutenberg – So funktioniert der neue WordPress-Editor

Mit Veröffentlichung der WordPress-Version 5.0 (angekündigt für Herbst 2018) beginnt eine neue Ära des beliebten Content Management Systems WordPress. Mit dem Plug-in „Gutenberg“ können Interessierte das neue Eingabefenster für Beiträge und Seiten vorab testen. Die Ablösung des klassischen WYSIWYG-Editors („what you see is what you get“) ist die erste Phase des Gutenberg-Projekts. Dessen Roadmap beinhaltet eine Ausweitung des blockbasierten Designparadigmas. Zukünftig sollen sich alle WordPress-Elemente über Blöcke realisieren lassen. Von Beitrags- und Seiten-Layouts bis hin zu Widgets und Menüs.

Was ändert sich?

Einzelne Beiträge bestehen zukünftig aus mehreren Blöcken. Für verschiedenartige Inhaltstypen sind allgemeine Blöcke enthalten, darunter:

  • Überschriften unterschiedlicher Hierarchie-Level,
  • Absätze für Texte,
  • Bild, Titelbild und Galerie für Fotos und Grafiken,
  • Audio und Video zum Einbinden externer Medien,
  • Datei für das Einfügen weiterer Formate wie .pdf,
  • Tabellen,
  • ungeordnete und geordnete Listen,
  • sowie weitere vordefinierte Formatierungen, etwa für Code in Textform oder Zitate und Lyrik

Neu ist, dass sich weitere Layout-Element wie Buttons direkt während der Bearbeitung von Inhalten einfügen lassen. Realisierbar sind zudem mehrspaltige Designs und Seitenumbrüche. Auch bislang als Widget (beispielsweise für die Seitenleiste) bekannte Features sind verfügbar. Dazu zählen „Neueste Beiträge“ oder das Artikelarchiv. Diese können nun direkt in einzelne Seiten oder Artikel eingebunden werden. Nützlich ist, dass sich Blöcke als Vorlage speichern und wiederverwenden lassen.

Vor- und Nachteile des neuen Editors

Wer nicht oder nur ungern Hand an HTML und CSS legt, dem eröffnet das Gutenberg-Eingabefenster neue Gestaltungsspielräume und erspart die Installation so manchen Plug-ins. WordPress gewinnt an Funktionalität und ähnelt ein Stück mehr Page Buildern.

Wie es in der Natur von Änderungen liegt, bedeut die Umstellung für den Einen oder Anderen auch den Abschied von Gewohnheiten und etablierten Ablaufroutinen. So berichten einige Tester von Blockaden im Schreibfluss und zusätzlichen Klick-Aufwand.

Je nachdem, ob und wie die eigenen Templates auf Gutenberg abgestimmt sind, können Umstellungsaufwände anfallen – gerade bei stark individualisierten WordPress-Instanzen, zum Beispiel mit Meta-Boxen oder Custom Fields. Dies gilt insbesondere für die zukünftigen Phasen des Projekts, wenn die Änderungen nicht mehr „nur“ die Eingabemaske betreffen. Auch Anbieter von Themes und Plug-ins sehen diese Entwicklungen tendenziell kritischer.

Zusätzlich bemängel Kritiker, dass die konsequente Trennung von Inhalt und Design ein Stück weit aufgehoben wird – weil einzelne Seiten und Beiträge nun nicht mehr strikt den im Template vordefinierten Angaben folgen müssen. Auch die Stringenz des erzeugten html-Codes wird bemängelt.

Übrigens besteht vorerst kein Handlungszwang für bestehende Inhalte. Diese werden automatisch in „Classic“-Blöcke umgewandelt und bleiben erhalten. Das bisherige Eingabefenster ist über das Plug-in „Classic Editor“ installierbar.

Kurze Anleitung zum neuen Editor

Nach der Installation des „Gutenberg“ Plug-ins ist das erneuerte Eingabefenster für Seiten und Beiträge verfügbar. Mit dem Plus-Zeichen am oberen linken Rand lässt sich ein neuer Block auswählen und einfügen. Dieser erscheint mittig, während die rechte Seitenleiste mehrere Reiter mit Optionen anzeigt: „Block“ beinhaltet Einstellungsmöglichkeiten für das aktuelle Element; die klassischen Einstellungen zu Kategorien etc. finden sich im zweiten Reiter „Dokument“.

Per Mouseover werden Schaltflächen mit Anpassungsmöglichkeiten für bereits angelegte Blöcke angezeigt:

  • Die obere Leiste beinhaltet Änderungen von Formatierung beziehungsweise Darstellung.
  • Die drei senkrechten Punkte oben rechts bieten blockweite Optionen, wie die Bearbeitung in html sowie das Löschen oder Duplizieren des Blocks.
  • Unten ist der Block-Typ änderbar.

Derzeit sind die Designs zeilenweise aufgebaut, Blöcke lassen sich nachträglich nach oben oder unten verschieben.

2 Gedanken zu „WordPress Gutenberg – So funktioniert der neue WordPress-Editor“

  1. Ich habe den neuen Gutenberg Editor getestet und finde diesen echt toll. In Zukunft muss ich mich dann hoffentlich nicht mehr mit zig verschiedenen Content Editoren herumschlagen. Sehr zu empfehlen ist es zusätzliche Blocks per Plugin einzubinden. Ich benutze Cosmic Blocks und kann es nur empfehlen.

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